Im Gespräch mit der Kinderärztin Dr. Maria Trendafilow. Vor einigen Wochen erreichte mich die Bitte um ein Gespräch über die aktuelle Situation der Kinderärzteversorgung im nördlichen Lahn-Dill-Kreis. Als Vater eines Kleinkindes und eines Säuglings bin ich mit der katastrophalen Lage des Kinderärztemangels in unserer Region bestens vertraut und strebe im Rahmen meiner Möglichkeiten zielgerichtete Verbesserungen an.
Ein Arbeitskreis, dem Dr. Trendafilow ebenso angehört wie eine Hebamme, eine KiTa-Leiterin und eine Sozialarbeiterin, erarbeitete ein Positionspapier mit konkreten Vorschlägen für alle zuständigen Ebenen.
Wir waren uns einig, dass eine Kommune nur an den Symptomen arbeiten kann, aber die Gesamtlage, in der sich der ländliche Raum bundesweit befindet, nur mahnend beeinflusst werden kann.
Möglichkeiten, die ein kommunales Handeln erfordern, könnten beispielsweise folgende sein:
🔘 Einsatz der Bürgerbusse für Arztbesuche über die Stadt- und Kreisgrenzen hinaus.
🔘 Einführung von „Medizin-Lotsen“, die als Ansprechpartner für die Koordination zwischen Patienten und Arzt dienen (An wen muss ich mich in meiner Situation wenden?)
🔘 Zentrale Impf-Orte schaffen. Hier könnte die Kommune mit Sponsoren eine Art „Impf-Mobil“ akquirieren, um das Angebot für Schutzimpfungen so niedrigschwellig wie möglich zu gestalten.
🔘 Eine medizinische KiTa-Gesundheitsfachkraft als Ansprechpartner und Unterstützung bei der Abstimmung von Terminen oder der Kontrolle der Impfausweise, ohne dass Kinderärztinnen und -Ärzte zwischengeschaltet werden müssen.
Ich nahm diese und weitere Vorschläge sehr gerne mit in unsere Kreistagsfraktion, um Möglichkeiten der Unterstützung zu beraten.
Als Kommune müssen wir daran arbeiten, Landärzte jeder Couleur durch attraktive Anreizprogramme nach Herborn zu ziehen – z.B. durch die Zurverfügungstellung von Bauland für das Eigenheim.
Ich bedanke mich sehr herzlich für den freundlichen Austausch und die fachlich fundierten Ideen und werde alles in meiner Macht stehende tun, um hier für Verbesserung zu sorgen – einfach mal ausprobieren – das sind wir unseren Kindern schuldig.